Höhenflug über der Lüneburger Heide: Ballon erreicht 40km Höhe
Ein vom Schulhof des CGH gestarteter Stratosphären-Ballon hat unerwarteter Weise eine Höhe von rund 40 Kilometern erreicht. Die Sonde, die er transportiert hatte, konnte nun auf dem Gelände des Truppenübungsplatzes Bergen geborgen werden und enthält interessante Messdaten.
Nach dem feierlich von der Schulgemeinschaft begleiteten Abflug am Dienstag, dem 01.07. (–>Bericht), legte der Ballon innerhalb von etwa zweidreiviertel Stunden eine Flugstrecke von 93 Kilometern zurück und erreichte dabei im Osten das Gebiet von Eschede (Marwede) und im Westen den Truppenübungsplatz Bergen bis fast zur Autobahn 7. Über den historischen Großsteingräbern „Sieben Steinhäuser“ erreichte der Ballon seine größte Höhe mit 39 573 Metern, wo die Ballonhülle dann platzte und die Messsonde ihren Rückweg zur Erde, an einem Fallschirm gebremst, antrat.
„Mit eine Flughöhe von knapp 40 Kilometern wurden die Erwartungen des Projektteams um fast 4 Kilometer übertroffen“, so der Physiklehrer R. Krelaus, der das in Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt geplante und von den Firmen KWS Lochow und Rheinmetall unterstützte Projekt zusammen mit Schülerinnen und Schülern sowie seiner Kollegin K. Kussin und den Lehrern S. Huhs und M. Zilk durchführte. Nach dem Abstieg landeten die Reste des Ballons und die Messsonde schließlich auf dem Truppenübungsplatz Bergen, in der Nähe von Schloss Bredebeck. Durch einen GPS-Tracker, der den Flug begleitete, war die genaue Ortung des Landeortes möglich.
Damit war die Sonde jedoch noch nicht geborgen, denn zunächst konnte sie vor Ort nicht entdeckt werden, nachdem die Verantwortlichen des Truppenübungsplatzes informiert worden waren. Erst nachdem der zuständige Revierleiter des Bundesforstbetriebs Lüneburger Heide kontaktiert worden war, konnten die Reste des Ballons in etwa 12 Meter Höhe auf einem Baum gesichtet werden. „Aber durch den anhaltenden Schießbetrieb auf dem Übungsplatz war der Landeort unzugänglich, so dass es erst am darauffolgenden Freitag möglich war, die Ballonreste vor Ort abzuholen“, so Krelaus. „Durch die starken Windböen der letzten Tage hatte die Messsonde von selbst ihren Weg zum Waldboden gefunden, so dass sich das Erklettern der Bäume erübrigte.“
Mehrere Gigabyte an Videomaterial und über 20000 Datensätze an Messdaten warten jetzt auf ihre Auswertung. Durch die Sommerferien verschiebt sich die Auswertung der Daten noch. Nach den Ferien wartet dann auf die beteiligten Schülerinnen und Schüler der Projektgruppe eine Menge an spannender Arbeit mit hoffentlich interessanten Ergebnissen, die auch im Regelunterricht der 11. Klassen aufgegriffen werden sollen.